4. Arzt-Patient-Beziehung und Kommunikation
Olaf von dem Knesebeck 2
1 Fachbereich Medizin - Institut für Medizinische Psychologie, Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen, Deutschland
2 Institut für Medizinische Soziologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
Dieses Kapitel befasst sich mit zwei Kernthemen der Medizinischen Psychologie und der Medizinischen Soziologie: der Arzt-Patient-Beziehung und ihrer Gestaltung sowie der Kommunikation.
Kapitel 4.1. erläutert einführend wesentliche Grundlagen der Kommunikation. Die verschiedenen Kommunikationskanäle und ihre Bedeutung werden zunächst ausführlich besprochen, bevor dann Modelle der Kommunikation eingeführt werden. Anhand dieser wird verdeutlicht, wie Kommunikation im ärztlichen Kontext aktiv und professionell gestaltet werden kann und welche Bedeutung einem professionellen Kommunikationsverhalten zukommt. Auf dieser Grundlage werden dann auch die unterschiedlichen Formen professioneller Kommunikation dargestellt und die Settings, in denen sie stattfinden. Dass Kommunikation nicht immer reibungslos abläuft, thematisiert dann ein weiterer Unterabschnitt. Dieser zeigt auch, wie Kommunikationsstörungen erkannt, analysiert und überwunden werden können. Insgesamt macht das Unterkapitel deutlich, wie wichtig der Erwerb kommunikativer Kompetenzen für die ärztliche Tätigkeit ist und erläutert abschließend, wie dieser Erwerb erfolgen kann.
Eine gelingende Kommunikation ist eine wichtige Basis für eine gut funktionierende Arzt-Patient-Beziehung. Diese wiederum ist die Basis für erfolgreiches ärztliches Handeln. Kapitel 4.2. widmet sich daher speziell der Arzt-Patient-Beziehung. Dabei klärt es zunächst die wechselseitigen Erwartungen an dieselbe, bevor es wesentliche strukturelle Merkmale herausarbeitet und Grundhaltungen, die erforderlich sind, um eine gelingende Beziehung aufzubauen. Nicht ganz unwesentlich ist es dabei, sich vor Augen zu führen, welche Formen der Arzt-Patient-Beziehung unterschieden werden können und welche aktuellen Entwicklungen Einfluss auf die Beziehungsgestaltung nehmen. Hierauf wird entsprechend auch abschließend eingegangen.
Im nächsten Kapitel (4.3.) werden die in den ersten beiden Kapiteln gelegten Grundlagen zusammengeführt und es wird ausführlich auf die Arzt-Patient-Kommunikation als solche eingegangen. In den Fokus genommen werden dabei nacheinander die unterschiedlichen Aufgaben der Kommunikation: der Aufbau der Beziehung, die Anamnese und sehr ausführlich die Informationsvermittlung mit ihren ganz unterschiedlichen Aspekten, wie z.B. dem Überbringen schlechter Nachrichten oder der verständlichen Kommunikation von Risiken. Zu den in den Grundlagen angesprochenen neuen Entwicklungen in der Arzt-Patient-Beziehung gehört auch die zunehmende Forderung nach intensiver Beteiligung der Patienten an der medizinischen Entscheidungsfindung. Diesem wichtigen Aspekt ist infolgedessen ein eigener Unterabschnitt gewidmet, der die aktuellen Erkenntnisse hierzu zusammenfasst. Eine weitere zentrale Aufgabe der Arzt-Patient-Kommunikation besteht darin, das Gesundheits- resp. Krankheitsverhalten zu beeinflussen und die Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten zu stärken. Wie dies gelingen kann und welches hierbei Barrieren sein können, wird abschließend aufgezeigt.
Im medizinischen Kontext spielt nicht nur die Kommunikation des ärztlichen Personals mit den Patientinnen und Patienten eine wichtige Rolle. Auch die Kommunikation innerhalb des medizinischen Teams muss gelingen. Hierauf geht Kapitel 4.4. ein. Es schildert die Bedeutung der Kommunikation im Team an sich und hebt ihre Funktion für die Teamarbeit hervor. Dabei klärt es wichtige Rahmenbedingungen und erläutert Fachbegriffe, die es erleichtern, die verschiedenen Aspekte zu ordnen und einzuordnen. Auf dieser Basis werden dann abschließend Maßnahmen vorgestellt, wie die Kommunikation im Team gefördert werden kann.