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GMS Medizin – Bibliothek – Information

Arbeitsgemeinschaft für Medizinisches Bibliothekswesen (AGMB)

1865-066X


The full text of this article is only available in German.
Editorial

[A “third place” for science – concepts of learning spaces for research and teaching]

 Iris Reimann 1

1 Universitätsbibliothek RWTH Aachen University, Aachen, Deutschland

Abstract

In recent years, the demands placed on academic libraries have changed fundamentally. The current issue of GMS MBI highlights how medical libraries and other institutions are responding to these changes and developing innovative learning space concepts to continue to meet the needs of their users. The articles range from empirical surveys to determine user preferences to examples of successful redesigns of library spaces into modern hybrid learning environments. A central aspect is the creation of flexible access to library resources, as demonstrated by the open library concept. The role of digital learning spaces as “third places” is also discussed to promote exchange between students, teachers, and external interested parties. This issue invites readers to think together about innovative solutions and to continue the dialogue about future developments in our libraries. The issue is supplemented by an article on a blended learning course on systematic literature research, news from the AGMB Executive Board and the AG-EBM, and the annual Medical Library Bibliography.


Keywords

medical libraries, learning space concepts, digital transformation, user needs, multifunctional rooms, hybrid learning environments, open library, digital learning spaces, third place, medical library bibliography

Editorial

Zur aktuellen Ausgabe von GMS Medizin – Bibliothek – Information

In den letzten Jahren haben sich die Anforderungen an wissenschaftliche Bibliotheken erheblich gewandelt. Die Beiträge im aktuellen Themenheft von GMS MBI verdeutlichen, wie verschiedene Institutionen auf diese Veränderungen reagieren und innovative Lernraumkonzepte entwickeln, um den Bedürfnissen ihrer Nutzenden gerecht zu werden. Abschließend zeigt sich, dass trotz aller Fortschritte auch Herausforderungen bestehen bleiben. Die kontinuierliche Anpassung an neue Bedürfnisse erfordert Kreativität und Flexibilität seitens aller Beteiligten in den Bibliotheken. In diesem Sinne lädt das vorliegende Heft dazu ein, gemeinsam über innovative Lösungen nachzudenken und den Dialog über zukünftige Entwicklungen in unseren Bibliotheken fortzuführen.

Folgende Beiträge finden Sie in diesem Heft:

Das Editorial Board von GMS MBI führte eine Online-Umfrage unter Medizinbibliotheken und anderen wissenschaftlichen Bibliotheken durch, um zu erfahren, wie wissenschaftliche Bibliotheken im deutschsprachigen Raum Lernorte gestalten, damit sie den veränderten Anforderungen der digitalen Transformation gerecht werden können. Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier:

  • Miriam Albers, Katrin Wibker, Oliver Weiner, Iris Reimann, Ulrike Ostrzinski. Dritter Ort für die Wissenschaft: Online-Umfrage zum Lernort in Bibliotheken. DOI: 10.3205/mbi000625

Der Beitrag über eine von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) beaufragten Bachelorarbeit zeigt beispielhaft, wie durch empirische Befragungen konkrete Wünsche der Nutzer:innen ermittelt werden können. Die Entwicklung zielgruppenorientierter Konzepte für Multifunktionsräume und Lesesäle ist ein Schritt in die richtige Richtung, um den Lernraum an moderne Ansprüche anzupassen:

  • Laura Johanna Klein, Elke Bauch, Markus Schmiel. „Okay wir richten es ein bisschen schön und gemütlich ein.“ – die Bibliothek der Medizinischen Hochschule Hannover als Dritter Ort. DOI: 10.3205/mbi000624

Ähnlich verfolgt die Teilbibliothek Medizin der Universität Augsburg mit ihren Räumen im neuen Lehrgebäude der Medizinischen Fakultät das Ziel, eine attraktive Umgebung für konzentriertes Arbeiten sowie Austausch zu schaffen und stellt dafür die nötige Infrastruktur für digitales Lehren und Lernen bereit:

  • Evamaria Krause, Bernd Jaeger, Nicolas Kusser, Christoph Schindler. Die neue Teilbibliothek Medizin der Universität Augsburg: Ein Raum für Lernen, Lehre und Austausch. DOI: 10.3205/mbi000623

Am Beispiel der Medizinbibliothek der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen zeigt Dagmar Härter in ihrem Beitrag, wie man einen Lernort innerhalb bestimmter Rahmenbedingungen kontinuierlich weiterentwickeln kann und damit für alle Nutzendengruppen in der Fakultät präsent bleibt. Sie thematisiert in ihrem Artikel auch die damit verbundenen möglichen Schwierigkeiten:

  • Dagmar Härter. Ein Raum für eine Fakultät: Die Medizinbibliothek Göttingen als Dienstleisterin für Studium, Forschung, Lehre und Beruf. DOI: 10.3205/mbi000622

Das Open-Library-Konzept findet zunehmend als Modell für flexible Zugänge zu Bibliotheksressourcen Anwendung. Der Beitrag zur Universitätsbibliothek Mainz illustriert dies eindrucksvoll und beleuchtet die technischen sowie organisatorischen Maßnahmen, die erforderlich sind, um diesen Zugang auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten zu gewährleisten. Die Umsetzung wird am Beispiel der Bereichsbibliothek Universitätsmedizin ausführlicher beschrieben:

  • Sabine Hoyer, Albert Ahanda, Stefanus Schweizer, Christian Seitz. Zukunft Bibliothek: Open-Library-Strategien am Beispiel der Universitätsbibliothek Mainz. DOI: 10.3205/mbi000621

Die Umgestaltung von Bibliotheksräumen zur Unterstützung der modernen Lernraumarchitektur wird auch in Kiel sichtbar. Hier wurde ein interaktiver MINTspace geschaffen, der nicht nur allgemein Studierenden aus MINT-Fächern vielfältige Möglichkeiten zum Experimentieren und Ausprobieren bietet, sondern auch medizinischen Studierenden neue Zugänge eröffnet:

Im Mittelpunkt des Beitrages von Anja Helena Becker-Haumann steht die Neuausrichtung einer naturwissenschaftlichen Fachbibliothek zu einem hybriden Lernraum, der auf E-Learning-Angebote zur Vermittlung von Informations-, Medien- und Digitalkompetenz ausgerichtet ist. Das Lehr- und Lernkonzept ist modular aufgebaut, nach Kompetenzstufen differenziert und auf andere Fachdisziplinen übertragbar. Zentrales Merkmal des Konzepts ist die enge Verzahnung von Raumgestaltung, digitalen Tools und didaktischer Struktur, wodurch eine nachhaltige Qualifizierung von Studierenden im Umgang mit wissenschaftlichen Informationsressourcen ermöglicht werden soll:

  • Anja Helena Becker-Haumann. Räume neu gedacht – Erfolgsmodell Teaching Library. Multimediales Lernen für wissenschaftliches Arbeiten. DOI: 10.3205/mbi000619

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Rolle digitaler Lernräume als „Dritte Orte“, wo Studierende und Lehrende aber auch Externe zusammenkommen können. Das Konzept des „Digital Learning Space“ an der IU Internationalen Hochschule stellt dies unter Beweis und betont die Notwendigkeit eines diversitätsbewussten Ansatzes in der Gestaltung solcher Räume. Es werden Einblicke in die technischen, konzeptionellen und didaktischen Überlegungen sowie Herausforderungen und Erfolgsfaktoren gegeben:

  • Kira Hoffmann. Aufbau eines Digital Learning Space an der IU Internationale Hochschule. DOI: 10.3205/mbi000618

Ein Lernangebot zur systematischen Literaturrecherche im Blended-Learning-Format wurde für einen Pflege-Bachelorstudiengang an einer schweizerischen Hochschule entwickelt und wird hier vorgestellt. Zu den fachlich-methodischen Kompetenzzielen gehören die Entwicklung von Forschungsfragen, die begründete Auswahl von Datenbanken, die strukturierte Durchführung und Dokumentation von Literaturrecherchen, die übersichtliche Verwaltung der gefundenen Literatur sowie die systematische Auswahl der relevanten Studien:

  • Julian Hirt, Janine Vetsch, Magdalena Vogt, Thomas Nordhausen. Systematische Literaturrecherche im Blended-Learning-Format: Ein didaktischer Ansatz aus der Hochschullehre in einem Pflege-Bachelorstudiengang. DOI: 10.3205/mbi000617

Die Mitteilungen des AGMB-Vorstandes und der Sprecher:innen der AG-EBM sowie die jährlich erscheinende Medizinbibliothekarische Bibliografie des vergangenen Jahres vervollständigen die vorliegende Ausgabe von GMS Medizin – Bibliothek – Information:

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Anmerkung

Interessenkonflikte

Die Autorin erklärt, dass sie keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel hat.